Das Heizen mit Holz kann manchmal problematisch sein. Viele Probleme lassen sich vermeiden, wenn man die folgenden Problematiken kennt.
Unzureichender Schornsteinzug
Damit der Kaminofen richtig funktioniert, die Scheibe sauber bleibt und ausreichend Sauerstoff für die Verbrennung zugeführt wird, muss der Schornstein genügend Zug haben. Ein unzureichender Zug entsteht unter anderem durch zu niedrige oder ungeeignete Schornsteine.
Neuer Kaminofen funktioniert nicht
Moderne Kaminöfen haben einen deutlich höheren Wirkungsgrad als alte Modelle. Dieser höhere Wirkungsgrad wird dadurch erreicht, dass die Abgastemperatur gesenkt wird, bevor sie den Ofen verlässt. Das führt jedoch dazu, dass die Temperatur im Schornstein niedriger ist und somit auch der Zug schwächer als früher.
Ein moderner Kaminofen führt also automatisch zu einer niedrigeren Temperatur im Schornstein und damit zu einem schlechteren Zug. Die Lösung besteht darin, wie beschrieben (siehe Abschnitt „Anzünden“) richtig anzuheizen und sicherzustellen, dass der Schornstein funktionsfähig, dicht und gut isoliert ist. Sollte dies nicht der Fall sein, kann eine Sanierung des bestehenden Schornsteins, die Installation eines Rauchsaugers oder der Kauf eines neuen Edelstahlschornsteins hilfreich sein.
Äußere Windeinflüsse
Die Höhe des Schornsteins muss an die Dachhöhe angepasst sein. Äußere Umstände können die Ursache für einen schlechten Schornsteinzug sein.
- Ein zu niedriger Schornstein im Verhältnis zum Dach.
- Undichte Verbindungen oder Reinigungsöffnungen im Schornsteinsystem.
- Andere Gebäude erzeugen Luftturbulenzen oder Abwinde über dem Schornstein.
- Große Bäume „blockieren“ den Wind und verringern den Zug.
In besonders luftdichten Häusern kann ein Unterdruck entstehen, sodass der Schornstein den Rauch nicht richtig abführen kann. Dies ist vor allem in sehr dichten Gebäuden der Fall. Siehe Abschnitt „Externe Verbrennungsluft“.
Die Verbindung zwischen Kaminofen und Schornstein muss dicht sein. Je mehr und je schärfer die Biegungen sind, desto größer ist der Widerstand und die Turbulenz.
Ruß
Rußablagerungen aus der Schornsteinreinigung können die Rauchwege blockieren.
Vogelnester
Vogelnester, insbesondere von Dohlen, können den Schornstein blockieren. Überprüfen Sie immer vor Beginn der Heizsaison, ob der Schornstein frei ist.
Lackierung
Die für Kaminöfen verwendete Lackierung heißt Senotherm und hält Temperaturen von ca. 500°C stand, ohne dass sich die Farbpigmente verändern. Sie ist jedoch in anderer Hinsicht empfindlich.
- Sie bietet keinen vollständigen Rostschutz, weshalb der Kaminofen Rost ansetzen kann, wenn er in einem feuchten, unbeheizten Raum steht oder wenn Wasser darauf gelangt.
- Feuchtes Holz oder ungeeignete Brennstoffe greifen sowohl den Lack als auch Stahl und Gusseisen an.
- Während der ersten Befeuerungen muss der Lack aushärten und ist daher weich und empfindlich.
- Der Lack wird während des Aushärtens Rauch und Gerüche abgeben. Sorgen Sie daher für eine ausreichende Belüftung bei den ersten Befeuerungen.
- Die entstehenden Rauchgase können gesundheitsschädlich sein, weshalb eine gute Belüftung besonders wichtig ist.
Vermiculite (Isoliermaterial)
Das Vermiculite-Material, das den Brennraum isoliert, kann reißen. Vermiculite ist sehr porös, und die Ursache für Risse ist in der Regel ein „Schlag“ durch das Holz. Dies hat keinen Einfluss auf die Isolierfähigkeit.
Erst wenn die Vermiculite-Platten auf die halbe Dicke abgenutzt sind oder auseinanderfallen, sollten sie ausgetauscht werden.
Elementare Bedienungsfehler
- Das Heizen mit offener Ascheschublade oder dauerhaft geöffneter Anzündluft führt zu einer Überhitzung des Kaminofens, was sich unter anderem durch weißliche Glasscheiben zeigt.
- Eine Überfüllung des Brennraums sorgt dafür, dass sowohl die Sekundär- als auch die Scheibenspülluft falsch zugeführt werden. Dadurch kann die Luft wie Primär- bzw. Anzündluft wirken, was zu einer unkontrollierten Verbrennung führt. Dies kann die Temperatur zu stark erhöhen und den Kaminofen beschädigen.
- Wenn die Tür nach dem Anzünden nicht geschlossen wird, kann dies zu einer Überhitzung führen.
- Das Heizen mit ungeeigneten Brennstoffen kann den Kaminofen beschädigen. Beispielsweise setzen imprägniertes Holz und Plastik Salzsäure frei, die das Metall angreift.
- Petrokoks, besser bekannt als Energiekoks, ist ein Abfallprodukt der Ölindustrie und entwickelt ca. 9,5 kW pro kg. Es zerstört sowohl den Kaminofen als auch den Schornstein vollständig und darf unter keinen Umständen in Kaminöfen verwendet werden.